April 2018 – quo vadis CityBahn?

Kürzlich wurde die vorerst finale Streckenführung der CityBahn für Wiesbaden vorgestellt. Man hat sich im Bereich Biebrich/Amöneburg nun für eine ursprünglich schon verworfene Variante entschieden: die Führung soll hier durch ganz Biebrich bis zum Rheinufer verlaufen und von dort via Rheingaustraße nach Kastel weitergehen. Damit entspricht sie fast genau der Variante, die auf diesen Seiten skizziert wurde. Der Unterschied: eine nicht nur in diesem Blog gewünschte neue Brücke über den Rhein wird zwar weiter in der Politik diskutiert – mögliche Standorte laut Oberbürgermeister unter anderem beim Industriehafen Mainz oder aber auch parallel zur Kaiserbrücke – ist aber für die CityBahn vorerst nicht vorgesehen.

Zweifel ob man genügend Unterstützung in der Bevölkerung zur Querung der Theodor-Heuss-Brücke bekommt sind angebracht –  sicherlich verfolgt man aber nun zumindest die verkehrlich beste Variante bei Nutzung dieser Brücke. Sie umgeht das zum Teil verwaiste Gebiet im Bereich Kasteler Straße/Wiesbaden-Ost, verkehrt hier nicht mehr parallel zur S-Bahn und verzichtet dabei auch auf die technisch wohl aufwändige Kreuzung mit den dortigen HLB-Bahngleisen. Zudem wird Biebrich komplett bis zum Rheinufer erschlossen und Infraserv erhält eine attraktive ÖPNV-Anbindung im Süden. All das konnte die bisher führende Variante nicht bieten.

Ich bin überzeugt, dass eine gegebenenfalls auch für den MIV nutzbare Brücke parallel zur Kaiserbrücke dem Projekt Rückenwind geben könnte – auch wenn es die Umsetzungsphase verlängert. Das ist  leicht gesagt – wie man es aber praktisch in kurzer Zeit (das Beispiel „Kehl am Rhein“ ist inzwischen gut bekannt) und auch finanziell hinbekommen könnte, wurde auf diesen Seiten zumindest angedeutet. Zumindest hält man sich mit der jetzt führenden Variante die Option einer „Neuen Rheinquerung“ offen.

Vergleich Neubaustrecke3

Was die Biebricher Allee betrifft so ist es jedoch geradezu paradox, dass die Anwohner die am meisten von der Bahn profitieren, am stärksten kritisieren. Man kann nur hoffen, dass sie nicht die Mehrheit bilden!